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Amphibien


Sehr viele Arten dieser sensiblen Tiergruppe sind in der Natur vom Aussterben Bedroht. Dabei trägt der Einfluss des Menschen nebst sich verbreitender Infektionserkrankungen wie Chytridiomykose (ausgelöst durch Batrachochytrium spp., LONGCORE, PESSIER & NICHOLS 1999) bei. Daher spielt die Erhaltung und adäquate medizinische Betreuung der Amphibienbestände eine wichtige, fast schon archeähnliche Rolle.

Korrekter Transport von Amphibien in die Tierarztpraxis
Jeder Transport bedeutet für Tiere Stress. Um diesen so gering wie möglich zu halten oder gar körperliche Schäden an Ihren wertgeschätzten Mitbewohnern zu vermeiden, muss man für den Transport auf bestimmte Rahmenbedingungen achten.

Ausschließlich aquatile Amphibien (wie z.B. Axolotls/Ambystoma mexicanum, SHAW 1789) sollten wie Fische transportiert werden. Lesen Sie dazu "Richtiger Transport von Fischen in die Tierarztpraxis".

Denken Sie an die sensible Haut der Tiere. Zum Herausnehmen per Hand immer Nitril-Handschuhe verwenden!



Transportbehälter


Grundlegend sollte der Behälter folgende Eigenschaften besitzen:

  • Ungiftig: keine giftigen Stoffe verwenden (z.B. ausdünstende Kunststoffe etc.)
  • Stabil: viele Tiere setzen durch den Transportstress Harn ab. Das Material darf vor allem bei langen Transporten nicht durchweichen
  • Belüftung: Um einen geeigneten Gasaustausch zu gewährleisten, muss vor allem bei langen Transporten eine ausreichende Belüftung vorhanden sein. Die Luft in Styroporboxen reicht auch für längere Transporte aus.
  • Blickdicht: Zur Stressvermeidung sollte die Transportbox blickdicht sein (z.B. durch Bekleben mit Paketband)

Geeignet sind z.B.: Heimchenboxen oder Faunaboxen mit Lüftungslöchern.

Zur Schonung der sensiblen Amphibienhaut müssen desinfizierte Transportbehälter sehr gründlich mit heißem Wasser ausgespült werden. Der Transport NUR in einer Styroporbox ist nicht geeignet. Transportboxen am besten mit Klebeband verschließen.



Bodengrund


Befeuchten Sie die Transportbox, damit die Tiere nicht austrocknen. Es bietet sich an, einen saugfähigen Bodengrund zu wählen. Geeignet ist zum Beispiel ungebleichter Zellstoff.

Streugut ist nicht geeignet, da dieses als Fremdkörper verschluckt werden kann und unter Umständen Fäkalproben unbrauchbar gemacht werden.

Temperatur
Amphibien sind keine wechselwarmen Tiere. Sie steuern ihre Körpertemperatur, indem sie den Ort mit der für ihren Stoffwechsel geeignetsten Temperatur aufsuchen (POTZ = Preferred Optimum Temperature Zone). Dauerhafter Aufenthalt außerhalb dieses Bereiches kann durch Stress Krankheiten begünstigen oder zu solchen führen.

Die perfekte Temperatur für den Transport richtet sich nach dieser POTZ der jeweiligen Art. Für den kurzen Transport eignet sich allerdings in der Regel eine Temperatur von 25-30°C.

Als Heizquelle eignet sich ein Latentwärmespeicher wie z.B. eine mit warmem Wasser gefüllte PET-Flasche oder Gummihandschuh oder ein Wärmekissen wie Kirschkernkissen, Heat Pack© oder Kristall-Wärmekissen.

Tiere mit einem kühleren Temperaturbedarf (wie z.B. Axolotls/Ambystoma mexicanum, SHAW 1789, mit <25°C) müssen an warmen Tagen unter Umständen mit Kühlakkus oder Wasseflaschen gekühlt werden.



Wichtige Hinweise
Die Temperatur bitte kontrollieren. Verbrühungen kommen nicht selten vor! Direkte Sonneneinstrahlung auf die Transportbox muss ebenfalls vermieden werden.

Auch bei frischen Umgebungsbedingungen steigt die Temperatur in der Box schnell auf lebensbedrohliche Werte. Bei extremen Temperaturen empfehlen wir einen Umbehälter aus Styropor ohne Luftlöcher. Zu einer allgemeinen Untersuchung gehört auch eine pararsitologische Kotuntersuchung.
Bringen Sie deshalb eine möglichst frische Koptprobe mit. Kotsammelbehälter erhalten Sie bei uns gerne kostenlos! Für Fragen zum Transport oder Tipps stehen wir ihnen gerne zur Verfügung:

E-Mail: exoten@tierarzt-firle.de
Tel: 069 - 46090400